Erinnerung und Aktualität
Im Mai 1993 zündeten Nazis das Haus der Familie Genç an. Mevlide Genç verlor zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte. Dennoch rief sie als 'Friedensbotschafterin' zu Verständigung auf.
Der Solinger Brandanschlag war nicht die erste und nicht die letzte rassistische Mordserie in Deutschland. - Gamze Kubaşık, Tochter des vom NSU ermordeten Mehmet Kubaşık, und die linke Anwältin Edith Lunnebach sprechen über die mangelnde staatliche Aufklärung, Wege der Aufarbeitung neofaschistischer Anschläge und die Bedeutung von Erinnerungskultur.
Moderation: Nuria Cafaro (Mitglied im Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW und Mitarbeiterin im Kölner Frauengeschichtsverein)
Eine Kooperation mit der Rosa Luxemburgstiftung NRW
Ort: Friedensbildungswerk, Obenmarspforten 7-11
Start: 19.30 Uhr
Eintritt: frei, Spende erbeten
Dr. Grete Esch war eine der ersten Rechtsanwältinnen Kölns, sie wollte Richterin werden, dieser Wunsch wurde ihr 1933 versperrt. Auch andere Frauen konnten ihren Beruf nicht länger ausüben.
Hans Ernst Böttcher, Präsident des Landgericht Lübeck i.R., referiert über die Entstehung und Folgen des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, das im April 1933 erlassen wurde. Es diente dazu, politische Gegner wie Jüdinnen*Juden, Demokrat*innen, Linke und Frauen aus dem öffentlichen Dienst und der Anwaltschaft zu entfernen.
Im Anschluss an den einführenden Vortrag diskutieren die Referent:innen, Irene Franken (Kölner Frauengeschichtsverein), Birte Klarzyk, (NS-DOK) und Dr. Witich Rossmann (Vorsitzender DGB Stadtverband Köln).
Eine Veranstaltung des Verein EL-DE-Haus.
Moderation: Annika Triller, stellvertretende Vorsitzende des Verein EL-DE-Haus
Datum: Di. 25. Apr. 2023
Ort: ELDE-Haus, Appellhofplatz
Start: 19.00 Uhr
Eintritt: Preis: € 4,50, ermäßigt: € 2,0
Gün Tank: Die Optimistinnen - Roman unserer Mütter. Buchvorstellung.
Eine neue Perspektive auf die Geschichte der Gastarbeiterinnen
Die 22-jährige Nour kommt in den siebziger Jahren nach Deutschland, um zu arbeiten. Sie ist eine der vielen Gastarbeiterinnen, sie ist jung, motiviert und optimistisch. Nour kommt aus Istanbul und lebt nun in einem Wohnheim in der Oberpfalz, mit Frauen aus Spanien, Italien, Griechenland, Jugoslawien, Marokko, Tunesien oder der Türkei. Während Nour Minirock trägt, tragen die oberpfälzischen Frauen im Dorf Kopftuch. Die Arbeitsbedingungen in der Fabrik sind fragwürdig, die Entlohnung ist nicht gerecht. Als Nour vom Frauenstreik im Thüringen der zwanziger Jahre erfährt, ist sie inspiriert und stellt sich diesem Land: Gemeinsam mit all ihren Freundinnen wird sie für die Rechte der Arbeiter und vor allem der Arbeiterinnen kämpfen.
Mit ihrem Debüt «Die Optimistinnen» feiert Gün Tank die vielen Frauen, die sich in der deutschen Geschichte kaum wiederfinden. Starke Frauen,
mutige Frauen: Mütter und Großmütter. (Gabriele) Gün Tank ist Autorin und Moderatorin. Sie hat Journalismus an der Marmara-Universität in Istanbul studiert und ihren Master in
Public Administration an der Hertie School of Governance in Berlin gemacht. Sie war Kuratorin der Ausstellung 22:14 ...und es kamen Frauen
(2011) zu den ersten Arbeitsmigrantinnen der Bundesrepublik und der Veranstaltungsreihe CrossKultur, zuletzt arbeitete sie als Beauftragte für Menschen mit Behinderung im
Bezirk Tempelhof-Schöneberg.
Moderation: Nuria Cafaro (Mitglied im Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW und Mitarbeiterin im Kölner Frauengeschichtsverein)
Eine Kooperation mit der Rosa Luxemburgstiftung NRW, InterKultur e.V. und dem Bürgerzentrum MüZe
Ort: Bürgerhaus MüZe, Mülheim, Berliner Str. 77
Start: 19.00 Uhr
Eintritt: frei
Es gelten die aktuellen Coronaregeln.
Im Herbst 2022 findet die Auftakt-Veranstaltung zu einer neuen Lese-Reihe zur Literatur afrikanischer Frauen, der ein Buchprojekt zugrundeliegt, statt: NEW DAUGHTERS OF AFRICA. Die Reihe beginnt mit einem Gespräch mit Julienne De Muirier, donna Kukama, Emilene Wopana Mudimu und Glenda Obermuller. Die Anthologie NEW DAUGHTERS OF AFRICA (Myriad 2019) der in Ghana geborenen Herausgeberin, Autorin und Kritikerin Margaret Busby würdigt das Werk von 200 Schwarzen Schriftstellerinnen aus aller Welt und ist damit einzigartig. 2023 wird die Kölner Initiative stimmen afrikas im Unrast Verlag eine Ausgabe mit 30 Texten herausgeben.
An diesem Abend unterhalten sich Julienne De Muirier, donna Kukama, Emilene Wopana Mudimu und Glenda Obermuller mit der britisch-nigerianischen Autorin Sarah Ladipo Manyika über ihre Arbeit an der Auswahl der Autorinnen, die in die deutsche Kollektion eingingen.
Die Theater- und Filmschauspielerin Dela Dabulamanzi wird Kostproben der deutschen Übersetzungen sowie Passagen aus den Lieblingstexten des Kuratorinnenteams vorlesen:
Glenda Obermuller: The Bedford Women, Delia Jarrett-Macauley (Sierra Leone/ UK)
Donna Kukama: The
Audacity of Our Skin by Selina Nwulu (UK)
Julienne De Muirier: Chosen Family Rachel Eliza Griffiths (USA)
Emilene Wopana Mudimu: ''Home'' by Ketty Nivyabandi (Burundi/ Kanada)
Azizè Flittner verdolmetscht das Gespräch ins Deutsche.
Ort: Forum Volkshochschule im RJ-Museum am Neumarkt
Start: 19.30 Uhr
Eintritt:
8 € / 6 €
Wir weisen darauf hin, dass während der Veranstaltung Maskenpflicht besteht.
Weitere Veranstaltungen der Reihe am 15.11. und 6.12. sind der Homepage von Stimmen Afrikas zu entnehmen.
Im Rahmen des Projektes „Selbstorganisierung von Migrantinnen in Köln“ lädt der Kölner Frauengeschichtsverein zu einer Abendveranstaltung ein. Als Zeitzeugin der migrantischen Frauenbewegung der 80er- und 90er Jahre berichtet Behshid Najafi von ihren Erfahrungen in verschiedenen Selbstorganisationen.
Gemeinsam mit der kurdischen Aktivistin Berfîn Celen diskutiert sie unter der Moderation von Aurora Rodonò (Migrationsforscherin/Kuratorin/Diversity Managerin) über migrantischen Feminismus als Teil der Kölner Frauengeschichte.
Nuria Cafaro stellt das von vom Digitalen Deutschen Frauenarchiv geförderte Projekt vor.
Ort: Friedensbildungswerk
Obenmarspforten 7-11
50667 Köln
Zeit: 19:00 Uhr
Eintritt: frei.
Weitere Infos: https://www.frauengeschichtsverein.de/verein/selbstorganisierung-von-migrantinnen/
Anmeldung erbeten per Mail.
Die Ergebnisse des Projektes fließen 2023 in das Portal Deutsches Digitales Frauenarchiv (DDF) ein. Das DDF ist 'unser' Online-Fachportal zur Geschichte der deutschsprachigen Frauen-, Lesben- und Migrantinnenbewegungen. Es macht ausgewählte Quellen der Frauenbewegungs-Geschichte in digitalisierter Form für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Das DDF wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert; aus diesen Mitteln speiste sich auch das Kölner Ditalisierungs-Projekt zur Migrantinnengeschichte. Der Kölner Frauengeschichtsverein ist eines der lokalen Geschichtsprojekte, die als Archiv/Bibliothek und Vermittlungsstelle den i.d.a.-Dachverband als Träger des DDF mitgegründet haben.
Der Status lesbischer Häftlinge im FrauenKZ Ravensbrück wird kontrovers diskutiert.
Es ist bekannt, dass im Deutschen Reich der Paragraph 175 StGB, der die Strafverfolgung männlicher Homosexueller regelte, für Frauen nicht galt. Aber bedeutet „Verfolgung“ stets nur
strafrechtliche Verfolgung?
Lesbische Identität ist ein prekärer Status, über diese weitgehend in Sprachlosigkeit und Unsichtbarkeit existierende Gruppe ist nur wenig bekannt.
Der Vortrag skizziert die Lebenswege einiger lesbischer Häftlinge und diskutiert die homophoben Diskurse
in den NS-Ermittlungsakten und den Ravensbrücker Erinnerungsberichten.
Nicht zuletzt geht es um die Geschichte der „Gedenkkugel“, ein den lesbischen Häftlingen gewidmetes und umstrittenes Gedenkzeichen, das im Mai 2022 in der Gedenkstätte Ravensbrück installiert
werden soll
Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum, dem Rubicon und der LAG Lesben
Vortrag und Diskussion am Mittwoch, den 30.3., 19.00 bis ca. 21 Uhr
Ort: EL-DEHaus, Appellhofplatz 23
Eintritt: 4,50 Euro, erm. 2 Euro
Anmeldung erbeten unter info@frauengeschichtsverein.de
Zur Referentin:
Insa Eschebach, Dr. phil., Religionswissenschaftlerin und Publizistin, derzeit Lehrbeauftragte am Institut für Religionswissenschaft der FU Berlin, vormalige Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück (2005-2020). Sie ist Mitglied in verschiedenen Gremien, u.a. im wiss. Beirat zur Neugestaltung der Ausstellung zum Frauenzuchthaus Cottbus (1939-45). Zahlreiche Veröffentlichungen zur Frauen- und Geschlechtergeschichte des Nationalsozialismus sowie zu erinnerungskulturellen Fragestellungen.
'Weiblicher' Widerstand gegen den Nationalsozialismus wurde lange nicht gewürdigt, erzählt und erinnert. Dabei waren Frauen in Europa an allen Formen des antifaschistischen Widerstands beteiligt und haben besondere Formen der Résistance entwickelt. Ob im Kurierdienst, bei der Untergrundpresse oder selbst an den Waffen:
Sie haben für Freiheit, Frieden und Menschenrechte gekämpft und zur Befreiung von der NS-Herrschaft beigetragen.
Mit ihrem Buch „Mit Mut und List“ erinnert Dr. Florence Hervé an diesen Frauenwiderstand in Europa und stellt einige Widerstandskämpferinnen vor. Mit Texten und Einspielungen von Liedern aus dem antifaschistischen Widerstand. Es liest: Christiane Lemm.
Kooperation mit dem Förderverein des NS-Dokumentationszentrum Verein El-De-Haus e.V. und der VVN.
Vortrag und Diskussion am Dienstag, den 15.3., 19.00 bis ca. 21 Uhr
Ort: EL-DEHaus, Appellhofplatz 23-25
Eintritt: wird noch bekannt gegeben
Anmeldung erbeten über nsdok@stadt-koeln.de
«Die neuzeitlichen Heldinnen werden Mütter, ohne verheiratet zu sein, gehen vom Manne oder vom Geliebten fort, ihr Leben kann reich an Liebeserlebnissen sein und trotzdem werden sie sich selbst nicht zu den ‹verlorenen Geschöpfen› zählen! […] Vor uns steht nicht mehr das ‹Weibchen›, der Schatten des Mannes – vor uns steht die Persönlichkeit, das Weib als Mensch. […] Der neue Typ der Frau, innerlich selbstständig, unabhängig und frei, entspricht der Moral, die die Arbeiterklasse, eben im Interesse ihrer Klasse, ausarbeitet.»
Diese Worte stammen von Alexandra Kollontai. 2022 wäre sie 150 Jahre alt geworden. Die Politikerin war als Volkskommissarin für soziale Fürsorge die einzige Frau im revolutionären Sowjet-Kabinett und erste Ministerin weltweit.Später leitete sie die Frauenabteilung im bolschewistischen Zentralkomitee.
Mit der Oktoberrevolution 1917 kam es nicht nur zu grundlegenden ökonomischen Umwälzungen. Die Bolschewiki traten auch an, die Lebensweisen und gängigen Vorstellungen von Familie umzukrempeln. In den frühen Jahren des kommunistischen Staates gab es die weltweit fortschrittlichste Geschlechterpolitik der damaligen Zeit: Das uneingeschränkte Wahlrecht war bereits von der Provisorischen Regierung durchgesetzt worden. Die Räteregierung legalisierte darüber hinaus Abtreibungen, stellte unehelich und ehelich gezeugte Kinder gleich, entkriminalisierte Homosexualität, baute den gesetzlichen Mutterschutz aus und überführte Eheschließung und Scheidung in einen simplen Verwaltungsakt.
Kollontai hatte als Volkskommissarin großen Anteil an diesen Reformen. Kollontai - alleinerziehend und mit wechselnden Männern zusammenlebend - wusste aus eigener Erfahrung: Nur wenn die Hausarbeit auch gesellschaftlich organisiert ist (statt allein in der Kleinfamilie), können Frauen einen Beruf ergreifen, ökonomisch auf eigenen Füßen stehen und sich aus der Abhängigkeit von ihren Ehemännern lösen. Auf dieser Grundlage sah Kollontai die Chance, eine «neue Moral» zu entwickeln und wirklich freie Bindungen einzugehen: Freundschaft, Liebe und Sexualität auf Augenhöhe, ohne Besitzansprüche. Liebe und Ökonomie, Moralvorstellungen und Klassenkampf sah Kollontai aufs Engste miteinander verknüpft.
Zugleich bestanden patriarchale Denkmuster und Strukturen in der russischen Gesellschaft fort, auch unter den Bolschewiki. Kollontai und ihre Mitstreiterinnen mussten sich den politischen Raum immer wieder erkämpfen. Als Agitatorinnen der jungen Räterepublik waren sie ihrer Zeit voraus.
In diesem Workshop werden wir uns anhand von Textauszügen und Diskussion mit dem Leben und Wirken Kollontais befassen, um von einer kämpferischen Politikerin zu lernen und eine spannende Frau zu ehren.
Träger: Rosa Luxemburg Stiftung NRW
Referentin: Anne Steckner (Trainerin, Autorin, Bildnerin)
Termin: 19.03.2022, 14:00 - 18:00 Uhr
Ort: Alte Feuerwache Köln, "Offener Treff" (barrierefrei)
Eintritt frei. Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt, es wird um Anmeldung gebeten an an: evabockenheimer@gmx.de
Der Kölner Frauengeschichtsverein unterstützt die Veranstaltung ideell.
Herzlich Willkommen zum Festakt: Am Ende des Festjahres 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland stellen wir das Ergebnis der Spurensuche des Kölner Frauengeschichtsvereins vor: Einen digitalen Rundgang zu ca. 30 Stationen, an denen Interessierte dem Leben, Wirken und oft tragischen Schicksal von Kölner Jüdinnen auf die Spur kommen können.
Über die sicher oft wenig bekannten Biographien der Kölner Jüdinnen soll mit heute in Köln lebenden jüdischen Kölnerinnen gesprochen und deren Lebensgefühl zwischen Feiern und Bedrohung thematisiert werden.
Vortrag und Diskussion (und ggf. auch Musik) am Donnerstag den 9. Dezember 19 bis ca. 21 Uhr
Eine Kooperation mit der Melanchthon Akademie.
Ort: Melanchthon Akademie, Kartäuserwall 24 b - Veranstaltungs-Nummer Nr. 1081S
Anmeldung erbeten unter https://www.melanchthon-akademie.de/programm/theologie-treiben/kursanmeldung/16979-koelner-juedinnen-auf-der-aepp-2021/
An diesem Abend werden Kölner Frauen vorgestellt, die relevante Positionen im städtischen und kulturellen Leben sowie in der Frauenbewegung einnahmen: die für die Synagogengemeinde Roonstraße aktive Klara Caro, die Frauen der zionistischen Familie Bodenheimer, Margarethe Tietz als Kunst-Mäzenin und Wohltäterin jüdischer Einrichtungen, die Frauenrechtlerin und Amtsleiterin Hertha Kraus (allerdings Quäkerin) sowie eine Künstlerin aus der Gedok.
Stadt Köln in Kooperation mit dem Kölner Frauengeschichtsverein und der Melanchthon Akademie
Vortrag am Donnerstag, 29. November 19.30 Uhr
Ort: Melanchthon Akademie, Veranstaltungs-Nummer Nr. 1080S , Anmeldung erbeten unter
Vortrag und Diskussion mit Kira Lizza am 115. Geburtstag der streitbaren
Theoretikerin und
Philosophin.
Datum: Do 14.10. 19:30 Uhr
Ort: Friedensbildungswerk Köln, Obenmarspforten 7-11, Info: 0221 9521945
Eintritt: Spende erbeten
In 75 Minuten kann nicht 'die' Geschichte jüdischer Frauen dargestellt werden. Der Schwerpunkt dieses Abends liegt daher auf dem 19. Jahrhundert.
In der Veranstaltung werden folgende Aspekte thematisiert: die rechtliche Situation der jüdischen Frau, die Bildung jüdischer Mädchen, Arbeitsmöglichkeiten (als Ausnahmefiguren: Flora Tietz, die Bankerin Therese Oppenheim), die Rolle der Mutter sowie die religiöse Beteiligung von Frauen am Gemeindeleben.
Stadt Köln in Kooperation mit dem Kölner Frauengeschichtsverein und der Melanchthon Akademie
Vortrag am Donnerstag, 23. September 19.30 Uhr,
Ort: Melanchthon Akademie, Veranstaltungs-Nummer 1091S - Anmeldung erbeten
Der Israelitische Frauenverein aus Köln ist eine der frühesten Gründungen in Deutschland. In den Blick der Geschichtsschreibung fällt er erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Jüdische Frauenbund spannte 1904 ein Dach auf Reichsebene, Kölner Frauen traten ein, aber sie formierten erst 1926 einen eigenständigen Ortsverein. Was waren die Ziele der jüdischen Frauenvereine? Welche Organisationstruktur hatte der Jüdische Frauenbund? Welche Politik verfolgten die Frauen nach 1933 bis zum Verbot 1938? Was können wir über die massgeblichen Leiterinnen Ida Auerbach und Klara Caro erfahren?
Referentinnen: Larissa Grebing, Irene Franken und Christina Panzer
Kooperation der Stadt Köln mit dem Kölner Frauengeschichtsverein und der Melanchthon Akademie
Vortrag am Donnerstag, 12. August 2021, 19.30 Uhr,
Ort: Dgital, Anmeldung über die Melanchthon Akademie, Veranstaltungs-Nummer 1079S -
Der Kampf um das Frauenwahlrecht und aussichtsreiche Kandidaturen
Dieses Jahr stehen viele Landestagswahlen und die Bundestagswahl an. Aus diesem Anlass bietet Bettina Bab in Kooperation mit dem Frauenmuseum einen Zoom-Vortrag mit vielen Abbildungen an.
Im Dezember 1918 erhielten Frauen nach großem Widerstand das allgemeine gleiche Wahlrecht. Sozialdemokratinnen und eine Minderheit radikaler bürgerlicher Frauen hatten sich vehement dafür eingesetzt, die Mehrheit der Frauen hatte dieses breite Wahlrecht jedoch als zu weitgehend abgelehnt. Wie ging es danach weiter? Bekamen Frauen eine reale Chance, in der Politik mitzumischen? Anscheiennd nein, denn schon in den frühen 1920er Jahren gab es Frauenlisten, die wiederum heftig bekämpft wurden. Die Geschichte wiederholt sich. Bis heute?
Anschließende Diskussion erwünscht
Datum: Donnerstag, 11. März um 18:30 Uhr Anmeldung bis zum Vortag unter der Email-Adresse
Frauen erlebten die Zeit zwischen Diktatur, Kriegsende und Wiederaufbau sehr unterschiedlich. Durch mühsame Reproduktionsarbeit sicherten sie das Überleben in der zerstörten Stadt.
Frauenausschüsse in Köln entwickelten rudimentäre Ansätze von politischer Partizipation. Aber die Not der Nachkriegszeit überlagerte die Erinnerung an die zwölf Jahre Nationalsozialismus, so dass
sich auch Täterinnen als Opfer sehen konnten. Einige Fragen sind: Wie nahmen Besatzungsmacht und Journalist*innen diese Ambivalenz wahr? Welche Relevanz hatten die „Trümmerfrauen“?
Warum kam es trotz der Stärke und immensen Leistungen der Frauen so bald zu einer Restauration der tradierten Geschlechterverhältnisse?
Ina Hoerner-Theodor war 40 Jahre in der Erwachsenenbildung tätig, sie hat mehrere Schriften zu frauen- und lokalgeschichtlichen Themen veröffentlicht. Als links-feministische
Aktivistin hält sie Vorträge und führt historische Stadtrundgänge zu frauengeschichtlichen Themen durch.
Vortrag am Dienstag, 10. November 2020 - 19:00 Uhr VHS, Coronabedingt findet die Veranstaltung als Live_Stream statt: vgl. den Link
In Kooperation mit der VHS Köln
Emma Goldman (1869 -1940) war eine rebellische jüdische Atheistin und ist bis heute eine der bekanntesten Anarchistinnen. In der Hoffnung, harter Fabrikarbeit in der russischen Heimat zu
entfliehen, wanderte sie 17jährig in die USA aus, wo sie es nicht besser antraf. Sie radikalisierte sich, befürwortete in der frühen Exilzeit Gewalt als Mittel des politischen Kampfes gegen
Unterdrückung und kam wegen „Anstiftung zum Aufruhr“ ins Gefängnis. Später machte sie eine Kehrtwende zum Antimilitarismus und Pazifismus. Über Jahre kämpfte Emma Goldman auf ermüdenden
Vortragsreisen durch die ganze USA für Redefreiheit und anarchistische Utopien. Sie vertrat feministische Positionen, u.a. die Aufhebung des Abtreibungsverbots und propagierte Geburtenkontrolle
sowie freie Liebe - unabhängig von der sexuellen Orientierung. Sie positionierte sich aber gegen bürgerliche Frauenwahlrechtskämpferinnen, da sie die reine Gleichstellung der Frau mit dem Mann in
einem hierarchischen System ablehnte. Und sie kam in ihrem Gefühlsleben häufig in Konflikte mit den eigenen Ansprüchen. Sie wurde häufig verhaftet, zuletzt im Ersten Weltkrieg wegen „Verschwörung
zur Verhinderung der Einberufung zur Armee“. 1919 wurde sie aus den USA ausgewiesen. Zwangsweise in der Sowjetunion gelandet wurde Goldman zu einer vehementen Kritikerin des jungen Systems.
Wieder musste sie auswandern und neue Exilländer finden, die sie aufnahmen. Wenig bekannt ist ihr Engagement für den Spanischen Bürgerkrieg gegen Lebensende.
Irene Franken ist - zusammen mit Gwen Edith Kiesewalter - Gründerin des Kölner Frauengeschichtsvereins, sie hat mehrere Publikationen zu frauen- und lokalgeschichtlichen Themen
veröffentlicht und führt historische Stadtrundgänge zu frauengeschichtlichen Themen durch.
Vortrag am Mittwoch, 06. November 2020 - 19:30 Uhr im Friedensbildungswerk , Obenmarspforten 7-11. Coronabedingt ist die Platzzahl begrenzt, Anmeldung mit Daten erbeten unter info@frauengeschichtsverein.de, Stichwort Krönchen
In Kooperation mit dem Friedensbildungswerk
Jenseits der Würdigung der bahnbrechenden Werke von Karl Marx ist die Kritik der feministischen Geschichtsforschung an Theorie und Leben des Denkers von großer Bedeutung.
Jenny v. Westphalen hatte als Partnerin, politische Gefährtin und „Geschäftsführerin“ entscheidenden Anteil am geistigen Vermächtnis ihres Mannes. Helene Demuth sorgte für das (Über-)Leben der Familie. Die Töchter Jenny, Laura und Eleanor traten in die Fußstapfen ihrer Eltern und lebten mit Männern der sozialistischen Bewegung. Nur die Jüngste öffnete sich der „Frauenfrage“, die ihre Mutter nicht sehen konnte.
Ina Hoerner-Theodor war 40 Jahre in der Erwachsenenbildung tätig, sie hat mehrere Schriften zu frauen- und lokalgeschichtlichen Themen veröffentlicht. Als links-feministische Aktivistin hält sie Vorträge und führt historische Stadtrundgänge zu frauengeschichtlichen Themen durch.
Vortrag am Dienstag, den 27.10. , 19 Uhr VHS, Studienhaus, Cäcilienstraße/Josef-Haubrich-Hof. Coronabedingt ist die Platzzahl begrenzt, Anmeldung erbeten unter vhs-gesellschaft@stadt-koeln.de.
In Kooperation mit der VHS Köln
Vortrag der Argentinienexpertin Alex Wischnewski
Kaum ein*e anderer*e soziale*r Akteur*in hat in den letzten Jahren weltweit für so viel Aufsehen gesorgt, wie die feministische Bewegung in Argentinien: Sie versammelte immer wieder Hunderttausende hinter radikalen und antikapitalistischen Forderungen und inspirierte feministische Kämpfe in einer Vielzahl von lateinamerikanischen Ländern. Durch diese Kraft kommt heute in Argentinien kaum jemand am Feminismus vorbei - auch nicht die neue Mitte-Links-Regierung, die nicht nur Themen aufgreift, sondern auch feministische Akteurinnen einbindet. Das stellt eine Bewegung, deren Stärke auf der Straße liegt, vor Herausforderungen - mehr noch, da die horrende Staatsverschuldung und die seit Mitte März bestehende Ausgangssperre aufgrund von Corona die Handlungsspielräume auf beiden Seiten begrenzen.
Wie bewegt sich die Bewegung derzeit in diesen Widersprüchen? Was können wir davon lernen? - Eine Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Gesprächskreises Sülz-Klettenberg, des Allerweltshauses und des Kölner Frauengeschichtsvereins
Alex Wischnewski ist vom Standort Buenos Aires aus Referentin der Rosa-Luxemburg-Stiftung zu transnationalen feministischen Bewegungen. Sie hat das Netzwerk Care Revolution mitbegründet und ist aktiv in der Partei Die LINKE.
Ort:Allerweltshaus, Körnerstraße 77-79, großer Saal
Zeit: 19 bis 21.30 Uhr Durch die Pandemie-Auflagen ist die Zahl der Teilnehmenden sehr beschränkt. Teilnahme ist daher nur nach Anmeldung möglich - Anmeldung unter post@rls-nrw.de.
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und ist im Internet auf den Webseiten der RLS-NRW https://nrw.rosalux.de/ und des Gesprächskreises Sülz-Klettenberg http://rosalux-suelzklettenberg.de/ abrufbar !!
In Kooperation mit Allerweltshaus und RLS
Frauen erlebten die Zeit zwischen Diktatur, Kriegsende und Wiederaufbau sehr unterschiedlich. Durch mühsame Reproduktionsarbeit sicherten sie das Überleben in der zerstörten Stadt.
Frauenausschüsse in Köln entwickelten rudimentäre Ansätze von politischer Partizipation. Aber die Not der Nachkriegszeit überlagerte die Erinnerung an die zwölf Jahre Nationalsozialismus, so dass
sich auch Täterinnen als Opfer sehen konnten. Einige Fragen sind: Wie nahmen Besatzungsmacht und Journalist*innen diese Ambivalenz wahr? Welche Relevanz hatten die „Trümmerfrauen“?
Warum kam es trotz der Stärke und immensen Leistungen der Frauen so bald zu einer Restauration der tradierten Geschlechterverhältnisse?
Ina Hoerner-Theodor war 40 Jahre in der Erwachsenenbildung tätig, sie hat mehrere Schriften zu frauen- und lokalgeschichtlichen Themen veröffentlicht. Als links-feministische
Aktivistin hält sie Vorträge und führt historische Stadtrundgänge zu frauengeschichtlichen Themen durch.
Vortrag im Friedensbildungswerk
In Kooperation mit dem Friedensbildungswerk
Öffnungszeiten: Di. und Do. 10.00 - 13.00 Uhr
Kölner Frauengeschichtsverein e.V. · Höninger Weg 100 A · 50969 Köln
Tel.: 0221 248265 · E-Mail: info[at]frauengeschichtsverein.de
Konto des Fördervereins: Bank für Sozialwirtschaft DE13 3702 0500 0001 2479 00 Förderverein Freundinnen und Freunde des Kölner Frauengeschichtsvereins e.V.
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Wir danken der Stadt Köln für ihre Unterstützung
Wir sind Mitglied in Der Paritätische Köln.
Der Verein dankt der Bethe-Stiftung für die Unterstützung durch Spendenverdoppelung im
Jahr 2020.